Seit 01.01.1996 wird die Abfallwirtschaft des Landkreises Göppingen in Form eines Eigenbetriebs geführt. Dieser läuft unter der Bezeichnung „Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Göppingen“ (AWB). Aktuell sind 37 Personen im Verwaltungsbereich und 50 Personen auf den Sammelstellen beschäftigt.

Aufgabe des Abfallwirtschaftsbetriebes ist es, die rechtlichen Vorgaben zur Abfallvermeidung, Abfallverwertung und Abfallbeseitigung einzuhalten und auf dieser Grundlage eine geordnete Abfallentsorgung sicherzustellen. Hierbei nimmt er die dem Landkreis als entsorgungspflichtige Körperschaft gesetzlich zugewiesenen Aufgaben wahr. Zur Erfüllung der operativen Aufgaben bedient sich der Eigenbetrieb in vielen Bereichen der Unterstützung Dritter. Dazu gehören neben den beauftragten Entsorgungs-, Bau- und Beratungsfirmen auch die kreisangehörigen Städte und Gemeinden, Vereine und sonstige Institutionen.

Verwaltung

Bei der Betriebsleitung sind das Verwaltungssekretariat, sowie die Stabsstellen Öffentlichkeitsarbeit und EDV angesiedelt.

Die Aufgaben der Betriebsleitung umfassen neben Grundsatzangelegenheiten wie personelle und organisatorische Leitung, konzeptionelle und strategische Fortentwicklung, Rechts- und Vertragsfragen, EDV und Registratur auch die Zusammenarbeit mit dem Anlagenbetreiber des Müllheizkraftwerkes Göppingen.

Unterhalb der Betriebsleitung gliedert sich der AWB in zwei Fachabteilungen:

Abteilung Abfallwirtschaft

Diese ist für folgende Aufgaben zuständig:

  • Sammlung von Haus-/Sperrmüll, Küchenabfälle, Grüngut, Problemstoffe,
  • Betrieb der Wertstoffzentren/Wertstoffhöfe und Grüngutplätze,
  • Verwertung aller erfassten Abfälle,
  • Reklamationsbearbeitung, Abfallberatung, Arbeitssicherheit,
  • Ausschreibungs- und Vertragsmanagement, Abfallwirtschaftssatzung.

Abteilung Finanzen

Zu deren Aufgabengebiet gehören:

  • Gebührenkalkulation, Wirtschaftsplan,
  • Gebührenveranlagung, Forderungsmanagement,

Wertstoffzentren

Das Wertstoffzentrum beim Müllheizkraftwerk Göppingen wurde von Beginn an direkt unter der Regie des Landkreises geführt. Die Fläche wurde im Jahr 2016 erweitert und umgestaltet, um Anlieferengpässe zu vermeiden. Auch die Verkehrsführung wurde verbessert: Ein- und Ausfahrt sind getrennt, weitere Halteflächen wurden geschaffen und führen direkt zu den Wertstoffsammelbehältern. Damit ist für die Nutzerinnen und Nutzer mehr Sicherheit beim Verlassen des Fahrzeugs gewährleistet. Die Entsorgungsfirmen können seither beim Containertausch leichter rangieren, was auch einen Gewinn bei der Arbeitssicherheit bringt.

Zum 01.04.2017 übernahm der AWB den Betrieb des Wertstoffhofes Geislingen. Am 01.07.2017 kam der Wertstoffhof Göppingen in der Großeislinger Straße hinzu. Beide Plätze wurden zu Wertstoffzentren umgewandelt.

Durch den Einsatz eigenen Personals wurden die Entscheidungswege vor Ort verkürzt und flexible Vertretungsabläufe ermöglicht. Der Betrieb der Sammelstellen wird dadurch effizienter und kostengünstiger. Auch die Anpassung der Öffnungszeiten an die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer ist in Abstimmung mit dem Kreistag schneller möglich. Momentan werden 16 Beschäftigte in den Wertstoffzentren eingesetzt.

Die drei Wertstoffzentren unterscheiden sich gegenüber den Wertstoffhöfen durch großzügigere Öffnungszeiten und eine erweiterte Annahmepalette: So können im Wertstoffzentrum beim Müllheizkraftwerk Göppingen zusätzlich zu den üblichen Wertstoffen große Elektrogeräte sowie Autobatterien abgegeben werden. Alle drei Zentren halten außerdem Behälter für Rest- und Sperrmüll, Kunststoffe, Mischglas sowie für Leuchtstoffröhren vor.

Grüngutplätze

Bereits im Jahr 2009 wurden vom Landkreis drei Grüngutplätze in den Gemeinden Deggingen, Kuchen und Bad Ditzenbach-Gosbach errichtet. Seither wurde die Konzeption ständig weiterentwickelt. So wurde im Jahr 2016 der Bau von fünf Grüngutplätzen in Göppingen (Rossbachstraße), Eislingen, Schlat, Heiningen und Hattenhofen beauftragt. Der Bau weiterer vier Plätze in Ebersbach, Süßen, Böhmenkirch-Treffelhausen und Rechberghausen erfolgte ein Jahr später. Seit Ende des Jahres 2017 betreibt der AWB insgesamt zwölf immissionsschutzrechtlich genehmigte Grüngutplätze. Die Plätze entsprechen allen gesetzlichen Anforderungen bezüglich Untergrund, Sickerwasserableitung und Prozessführung. Sie sind eingezäunt, die Anlieferungen werden kontrolliert.

Das Personal wurde anfangs von der Betreiberfirma gestellt. Seit dem 01.01.2018 erfolgt der Betrieb der Grüngutplätze durch Personal des Abfallwirtschaftsbetriebes. Ausnahme ist der Platz in Eislingen, der vom Bauhof der Stadt betreut wird. Aktuell beschäftigt der Abfallwirtschaftsbetrieb 34 Teilzeitkräfte und geringfügig Beschäftigte auf den Grüngutplätzen.

Der Einsatz eigenen Personals ermöglicht die schnelle Vertretung im Krankheitsfall. Außerdem bleibt Berufserfahrung, unabhängig von der jeweils beauftragten Betreiberfirma, erhalten. Kleine Arbeiten wie Reinigung oder Winterdienst können vom Betreuungspersonal mit erledigt werden. Während der Wachstumsperiode sind an allen Wochentagen einschließlich samstags immer einige Plätze stundenweise geöffnet, wodurch anfallender Grasschnitt zeitnah entsorgt werden kann. Während der Wintermonate sind alle Plätze samstags, ab April auch an einem zweiten Tag in der Woche geöffnet. Änderung oder Erweiterung von Öffnungszeiten bei Bedarf sind möglich.

Anlieferbedingungen auf den Grüngutplätzen:

  • Zusätzlich zum üblichen Grüngut werden Fallobst, Wurzelballen sowie Baum- und Astschnitt bis zu 30 Zentimeter Durchmesser angenommen.
  • Privathaushalte dürfen kostenlos anliefern.
  • Gewerbliche Anlieferungen (auch im Auftrag von Privatpersonen) sind ausschließlich auf den Grüngutplätzen möglich. Vorab muss beim AWB ein Kontingent erworben werden.

Von den landkreiseigenen Grüngutplätzen kann Kompost unterschiedlicher Qualitätsstufen abgeholt werden:

  • Kostenloser Frischkompost: Angerottetes Grüngut (Rottegrad 3), geeignet zum Einarbeiten in den Boden,
  • Kostenloser Fertigkompost (Rottegrad 4-5): Nicht abgesiebt, verwendbar ggf. als Abdeckmaterial,
  • „Göppinger Edelkompost“ (Rottegrad 4-5): Fein abgesiebtes Düngematerial, ideal zum dünnen Aufbringen auf Pflanzenbeete und Rasen.
    Preisliste (PDF, 98 KB)